Die Geschichte der Hauptschule Altenberg

Die Errichtung der HS-Altenberg ist untrennbar mit dem notwendig gewordenen Neubau eines Volksschulgebäudes verbunden. Im Herbst 1964 übersiedelten vier Klassen der VS in das neue Gebäude, das alte Schulobjekt sollte zu einem Amtsgebäude umgebaut werden.

Herr BSI Ernst Kriechbaum konnte sich nicht mit diesem Gedanken, den ungenützten Schulraum abzutreten, anfreunden, denn gemeinsam mit den Volksschulsprengeln Reichenau und Kaindorf gab es genug hauptschulfähige Kinder für den Berechtigungssprengel einer neu zu errichtenden Hauptschule. In der Folge beschloss der Gemeinderat Altenberg am 3.Juli 1965 einstimmig, beim Amt der OÖ. Landesregierung um die Errichtung einer Expositurklasse der HS-Altenberg in Altenberg anzusuchen.

Die Gründe für dieses rasche Handeln sind im Protokoll dieser Sitzung vermerkt. Es heißt dort: „Den Eltern würde die Errichtung der Hauptschule finanziell durch den Ausfall der Fahrtkosten nach Linz von großem Vorteil sein. Auch für die Kinder würde sich der Hauptschulbesuch in Altenberg sehr segensreich auswirken, da ihnen der weite Schulweg nach Linz erspart bleibt und die Wartezeiten auf den Autobus nach Unterrichtsschluss entfallen...“ 

So begann die Hauptschule in Altenberg noch als Expositurklasse der HS-Gallneukirchen im Schuljahr 1965/66 am 13. September 1965 mit insgesamt 41 Schülerinnen und Schülern, geführt in 2 Klassenzügen unter der Leitung von Herrn Josef Starzer. Laut einstimmigem Gemeinderatsbeschluss vom 18. Juni 1966 wurde bei der Landesregierung um die Errichtung einer selbständigen Hauptschule in Altenberg angesucht. 

Mit Bescheid vom 10.Juli 1967 wurde der Gemeinde Altenberg folgender Beschluss der OÖ. Landesregierung mitgeteilt: Gemäß §10 und §33 des OÖ Pflichtschulorganisationsgesetzes... wird der Gemeinde Altenberg bei Linz die Bewilligung zur Errichtung einer Hauptschule in der Organisationsform der zweizügigen Führung innerhalb einer Klasse erteilt. 

 

Der jahrelang gehegte Wunsch der Altenberger Bevölkerung nach einer eigenen Hauptschule war damit in Erfüllung gegangen. 

Mit Wirkung vom 1. August 1967 wurde HHL Max Fürweger mit der Leitung der Hauptschule Altenberg beauftragt. Mit folgenden Lehrpersonen bildete er den ersten Lehrkörper der Hauptschule.

 

VL Josef Starzer, VL Johanna Holzinger, VOL Johanna Starzer, VOL Josef Holzinger und VL Walpurga Dutzler. Mit dem Schuljahr 1968/69 erreichte die Hauptschule mit vier aufsteigenden Klassen die endgültige Organisationsform. Durch die Auflösung der Volksschuloberstufe betrug die Gesamtschülerzahl bereits 283 Schülerinnen und Schüler. Die durchschnittliche Kinderzahl der Familien unseres Schulsprengels betrug 5,1 Kinder. 

Im Schuljahr 1973/74 wurde unter der Betreuung von Prof. Winkler von der Päd. Akademie mit dem Schulversuch IGS (=Integrierte Gesamtschule), dem leistungsdifferenzierten Unterricht in M, D und E begonnen. Der bisherige Leiter HD Max Fürweger ging in Pension, SR Josef Burg wurde mit der provisorischen Leitung der Hauptschule betraut. 

 

1979/80 wurde mit dem An- und Umbau der Hauptschule (Physiksaal, Zeichensaal) begonnen. Mit Beginn des Schuljahres 1980/81 übernahm HOL Josef Starzer die provisorische Leitung. Mit einem Festakt im Turnsaal wurde die Eröffnung des Schulerweiterungsbaues unter der Mitwirkung von Schulchor, Spielmusik, Schulspiel- und Turngruppen gefeiert. 

Im Schuljahr 1987/88 wurden wiederum Bauverhandlungen zum Volks- und Hauptschulerweiterungsbau durchgeführt. Die Einbeziehung des Unterrichtsmittels EDV wurde im Unterricht D, E, M GZ und den PL Seminaren ausgeweitet. Am 30. August 1990 traten die verdienten Lehrerpersönlichkeiten OSR HD Josef Starzer und SR Johanna Starzer in den wohlverdienten Ruhestand. Mit Schulbeginn übernahm HOL Eva Reinwein die Leitung der Hauptschule. Im Juni 1991 fand in einem feierlichen Festakt die Eröffnung des Schulerweiterungsbaues durch Herrn LH Dr. Josef Ratzenböck statt. Die Hauptschule präsentierte ihr „neues Gesicht“ durch einen Tag der offenen Tür.

Die Schulautonomie brachte Veränderungen in der Stundentafel: Erstmals wurde Informatik als unverbindliche Übung geführt. Eine verpflichtende Englisch Konversationsstunde wurde in den 4. Klassen eingeführt. Wahlpflichtfächer ermöglichten den Schülerinnen und Schülern eine Auswahl von Gegenständen nach eigenen Interessen. 

SR Johanna Holzinger, die entscheidend am Aufbau unserer Hauptschule mitgewirkt hatte, trat 1991 in den wohlverdienten Ruhestand. 

Bedingt durch die geringen Schülerzahlen konnte mit dem Beginn des Schuljahres 1994/95 der Polytechnische Lehrgang nicht mehr weiter geführt werden. Die Schülerinnen und Schüler gehörten nun dem Schulsprengel Gallneukirchen an und besuchten die Polytechnische Schule in Riedegg. 

Ab dem Schuljahr 1995/96 übernahm OSR Franz Weißenböck die Leitung unserer Schule mit einer beeindruckenden Schulfeier zum 30-jährigen Jubiläum der Hauptschule Altenberg. Neben baulichen Maßnahmen wurden während seiner Leitung wichtige Schulentwicklungsprozesse gestartet und umgesetzt. Nach seiner Ernennung zum Bezirksschulinspektor durfte ich 2005 die Leiterstelle übernehmen. 

Auch meine Zeit als Schulleiter ist geprägt von Entwicklungsprozessen im Bereich des Unterrichts und der Schulorganisation. EVA (=eigenverantwortliches Arbeiten), SAM (=schülerzentrierter Unterricht), fächerübergreifender Unterricht und Teamteaching halten Einzug in unserer Schule und münden ab dem Schuljahr 2015/16 in die Neue Mittelschule Altenberg – damit ist die Hauptschule Altenberg endgültig Geschichte. 

 

 

Verfasst von Johann Tschernuth anlässlich der 50-Jahr Feier

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Festschrift 50 Jahre HS Altenberg 2015
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Nachruf

 

Herr Direktor an der Neuen Mittelschule Johann Tschernuth

 

Einen Nachruf für Herrn Direktor Tschernuth zu verfassen, ist sehr schwer und zugleich auch einfach.

Schwer, weil uns - und so vielen, die ihn kannten – das Herz schwer wird, weil der Verlust schmerzt.

Einfach, weil Herr Direktor Tschernuth - unser Hansi -  ein herzensguter Mensch war.

 

Herr Tschernuth war ein Lehrer – und was für einer! Seine Schützlinge respektierten und liebten ihn.

Er hatte eine besondere Gabe, nämlich jene, in jedem seiner anvertrauten Schüler, das in ihm wohnende Talent zu erkennen. Und das förderte er mit großem pädagogischen Geschick und einem unglaublichen Einfühlungsvermögen.

Viele Kinder erreichte er über den Sport. Teamgeist, Fairplay, Disziplin, Durchhaltevermögen, Respekt und gegenseitige Wertschätzung waren keine leeren Worthülsen. Hansi lebte diese Werte und war dadurch ein echtes Vorbild – nicht nur für seine Schüler, auch für uns Kollegen und Freunde.

Herr Tschernuth war ein Kollege, wie man ihn sich nur wünschen kann: hilfsbereit und verlässlich.

Wenn es ein Problem zu lösen gab, dann schaute er nicht auf die Uhr. Er schaute auf sein Gegenüber. Zufrieden war er erst dann, wenn für alle Beteiligten eine gute Lösung gefunden war.

Mit dieser Haltung leitete er 13 Jahre lang erfolgreich die Neue Mittelschule Altenberg.

Das offene, positive Schulklima, in der jeder- Schüler, Lehrer, Eltern – so angenommen wird, wie er ist, aber auch die hervorragenden Leistungen der Schulabgänger sind Früchte seiner Arbeit.

 

Wir haben mit Herrn Direktor Johann Tschernuth nicht nur einen Ausnahmepädagogen – sondern auch einen lieben Kollegen und Freund verloren.

Unser tiefstes Mitgefühl gilt seiner Frau Maria und seinen Kindern Stefanie und Michael, sowie seiner großen Familie.

 

Auf Herrn Tschernuths Parte steht ein Spruch von Albert Schweitzer:

„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir ungefragt weggehen und Abschied nehmen müssen.“

 

Er hat solche Spuren von Liebe hinterlassen, ganz viele davon. Wir werden ihn immer in unseren Herzen liebevoll in Erinnerung behalten.

 

PSI Susanne Kaltenböck und das Kollegium der NMS Altenberg

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